Am Anfang unserer Therapie steht immer eine sogenannte Problemanalyse, bei welcher eine diagnostische Abklärung der Beschwerden erfolgt. Üblicherweise kann man eine Traumatherapie in
vier Phasen einteilen:
Phase 1: Äußere und innere Sicherheit herstellen: In dieser Phase soll der Aufbau von Vertrauen und Sicherheitserleben im Vordergrund stehen. Hier geht es auch darum, Symptome wie
„Flashbacks bzw. Intrusionen“ aber auch die anderen typischen Probleme zu verstehen und sich nicht länger davon überwältigen zu lassen.
Phase 2: Stabilisierung: Hier lernen Betroffene wie sie größeren Abstand von den Folgen einer Traumatisierung erlangen können (z.B. durch sogenannte Distanzierungstechniken). So
lässt sich Schritt für Schritt wieder Kontrolle über die eigenen Gefühle und Gedanken erlangen.
Phase 3: Sind Betroffene dazu in der Lage, sich selbst entspannen und beruhigen zu können, kann häufig eine Auseinandersetzung mit dem Erlebten wichtig sein. Abhängig von der Schwere
des Traumas, können mehrere solcher Sitzungen nötig sein. Meist erstreckt sich die Aufarbeitung des Erlebten über einen längeren Zeitraum. Das Tempo und die Intensität der Behandlung gibt der
Patient/die Patientin vor.
Phase 4: Integration: In dieser letzten Phase der Behandlung ist die Zeit gekommen, das Erlebte hinter sich zu lassen und den eigenen Blick wieder nach vorne zu richten. Hier geht es
auch darum, gemeinsam in der Behandlung neue Lebensziele zu entwickeln und sich im Leben neu zu orientieren. Das Erlebte soll nicht mehr länger das eigene Leben beherrschen sondern von nun an der
Vergangenheit angehören.
Gut für Sie zu wissen: In der modernen Medizin liegen heute für viele Erkrankungen sogenannte „Behandlungsleitlinien“ vor. Diese geben Ärzten und Therapeuten Empfehlungen zu
angemessenen Therapien. In Bezug auf die Behandlung von Traumatisierungen wird im Rahmen der sogenannten S3-Leitlinie* die hier beschriebene traumadaptierte kognitive Verhaltenstherapie als wirksames
Behandlungsverfahren aufgezählt. Erfreulicherweise liegt auch für Betroffene selbst eine Patientenversion der Behandlungsleitlinie vor. Um sich vorab über Behandlungsmöglichkeiten zu informieren,
findet sich hier ein guter Überblick.
* Flatten G, Gast U, Hofmann A, Knaevelsrud Ch, Lampe A, Liebermann P, Maercker A,Reddemann L, Woller W (2011): S3 - Leitlinie Posttraumatische Belastungsstorung.Trauma & Gewalt 3: 202-210.