In einer psychotherapeutischen Behandlung soll es daher vor allem auch darum gehen, die eigenen Motive und Bedürfnisse zu verstehen und mithilfe weniger schädlicher Strategien zu befriedigen.
Ein suchtfreies Lebens erfordert einerseits die Stärke zum Ertragen jener schwierigen Gefühle, die das Leben für alle Menschen mehr oder weniger mit sich bringt. Andererseits aber meist auch Fähigkeiten, um das eigene Leben möglichst zufriedenstellend zu gestalten.
Was Sie noch wissen sollten: Zwar wurden die gesetzlichen Rahmenbedingungen zur ambulanten psychotherapeutischen Behandlung von gesetzlich versicherten Abhängigkeitserkrankten
(sogenannte Psychotherapie-Richtlinien) im Jahr 2011 in einigen Punkten vereinacht, dennoch bleiben wesentliche Voraussetzungen. Für Patienten mit einer Abhängigkeitsproblematik muss zunächst eine
Entgiftungsbehandlung (in der Regel in einer auf Sucht spezialisierten Abteilung einer Klinik) erfolgen. Darüber hinaus muss die Abstinenz mithilfe von bestimmten Laborwerten (Blutabnahme)
nachgewiesen werden. Die Kosten für diese vom Hausarzt durchzuführenden Untersuchungen haben die Patienten selbst zu tragen. Im Falle eines Rückfalls nach bereits erfolgter
Entgiftungsbehandlung kann aufgrund der oben erwähnten Änderungen der Psychotherapie-Richtlinien mittlerweile auch dann eine Psychotherapie begonnen werden, wenn die Abstinenz bis zum Ende von
maximal zehn Therapiestunden erreicht werden kann. Dies gilt allerdings nur dann, wenn Patienten bereits Schritte zur Wiedererreichen der Abstinenz begonnen haben. Dass das Ziel der Abstinenz
erreicht wurde, ist dann durch eine ärztliche Bescheinigung zu dokumentieren, die nicht vom Therapeuten selbst ausgestellt wird.
Schließlich gilt mittlerweile auch der Missbrauch von Alkohol und anderen Drogen als Indikation zu einer Psychotherapie, da