Vor der Aufnahme einer Psychotherapie muss eine Abklärung beim HNO-Arzterfolgen.
Am Anfang unserer Therapie steht dann immer eine individuelle Problemanalyse in deren Rahmen wir gemeinsam mit Ihnen solche Denkmuster, Gefühle und Umgangsweisen mit dem Tinnitus identifizieren, welche eine Gewöhnung an die Ohrgeräusche bislang verhinderten.
Manchen Patienten fällt es dabei sehr schwer zu akzeptieren, dass der Dauerton nicht mehr aus ihrem Leben verschwinden wird. Überlegt man sich aber, dass mehr als 95% der Tinnitus-Betroffenen mit dem Ton gut leben können, so eröffnet dies sehr viele Perspektiven für Besserungen.
Im Rahmen einer Tinnitus-spezifischen Psychotherapie lernen Sie die Ohrgeräusche anders zu bewerten und so tatsächlich „loszulassen“, d.h. nicht mehr ständig wahrzunehmen. Auch
wenn der Ton sich leider nicht abschalten lässt, berichten viele Betroffene nach der Therapie, dass sie häufig gar nicht mehr daran denken und nicht länger darunter leiden. Wir helfen Ihnen auch
dabei, Stressbelastungen im Alltag gelassener zu bewältigen und somit einer möglichen weiteren Verschlechterung der Symptome entgegenzuwirken. Ergänzend können hierzu Entspannungstechniken wie die
Progressive Muskelrelaxation, Autogenes Training, Atemtechniken und sogenannte Selbstverbalisationen durchgeführt werden, um endlich wieder unbeschwert leben zu können.
Gut für Sie zu wissen: Grundsätzlich gilt die kognitive Verhaltenstherapie als wirksame Behandlungsmethode bei Patienten, die unter Tinnitus leiden. In der modernen Medizin liegen
heute für viele Erkrankungen sogenannte „Behandlungsleitlinien“ vor. Diese geben Ärzten und Therapeuten Empfehlungen zu angemessenen Therapien. In Bezug auf die Behandlung von Tinnitus werden
tinnitusspezifische Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie im Rahmen der Behandlungsleitlinie „Tinnitus“* als wirksamer und sinnvoller Behandlungsansatz beschrieben.
*AWMF-Leitlinie Tinnitus (Herausgeber: Dt. Ges. f. Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie), 2010.