Zu den häufigsten sexuellen Problemen, welche Anlass zu einer psychotherapeutischen Behandlung geben gehören die sogenannten sexuellen Funktionsstörungen. Darunter versteht man solche Schwierigkeiten
eines Menschen, welche die von der betroffenen Person gewünschte sexuelle Beziehung verhindern.
Grundsätzlich gelten sexuelle Reaktionen als psychosomatische Prozesse, d.h. bei der Entstehung von sexuellen Funktionsstörungen sind gewöhnlich sowohl psychologische als auch somatische (d.h.
körperliche) Vorgänge beteiligt. Zu den sexuellen Funktionsstörungen gehören:
- Mangel oder Verlust von sexuellem Verlangen
- Sexuelle Aversion und mangelnde sexuelle Befriedigung. Durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO, ICD-10) wie folgt definiert: „Entweder ist der Bereich sexueller
Partnerbeziehungen mit so großer Furcht oder Angst verbunden, dass sexuelle Aktivitäten vermieden werden (sexuelle Aversion) oder sexuelle Reaktionen verlaufen normal und ein Orgasmus wird erlebt,
aber ohne die entsprechende Lust daran (Mangel an sexueller Befriedigung).“
- Versagen genitaler Reaktionen. Durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO, ICD-10) wie folgt definiert: „Das Hauptproblem ist bei Männern die Erektionsstörung (Schwierigkeit,
eine für einen befriedigenden Geschlechtsverkehr notwendige Erektion zu erlangen oder aufrecht zu erhalten). Bei Frauen ist das Hauptproblem mangelnde oder fehlende vaginale Lubrikation (d.h. zu
wenig Vaginalsekret/Gleitflüssigkeit).
- Orgasmusstörung: Der Orgasmus tritt nicht oder nur stark verzögert ein. Ejaculatio praecox: Unfähigkeit, die Ejakulation (Samenerguss) ausreichend zu kontrollieren, damit der
Geschlechtsverkehr für beide Partner befriedigend ist.
- Nichtorganischer Vaginismus: Schmerzhafte Krämpfe des Beckenbodens und der Vaginalmuskulatur so dass ein Eindringen des Penis unmöglich oder schmerzhaft ist.
- Nichtorganische Dyspareunie. Durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO, ICD-10) wie folgt definiert: „Eine Dyspareunie (Schmerzen während des Sexualverkehrs) tritt sowohl bei
Frauen als auch bei Männern auf. Die Diagnose sollte nur dann verwendet werden, wenn keine andere primäre nichtorganische Sexualstörung vorliegt (z.B. Vaginismus oder mangelnde/fehlende vaginale
Lubrikation).“
- Gesteigertes sexuelles Verlangen
Wie läuft eine Verhaltenstherapie bzw. Psychotherapie in der Praxis ab?
In der Behandlung in unserer Praxis suchen wir zusammen mit ihnen nach Möglichkeiten, wie Sie den für viele sexuelle Probleme typischen Teufelskreis aus negativen Erfahrungen, Erwartungs- und
Versagensängsten und sich aufschaukelnden Paarkonflikten abbauen können. So sollen sie schrittweise wieder zu einer befriedigenden Sexualität und Partnerschaft finden und dadurch nicht zuletzt auch
wieder mehr Freude in ihrem Leben insgesamt erleben